Social Agenda Issue 53-DE

SOZ I A L AG E NDA / J U LY 2 0 1 7 / 5 Beschäftigung und soziale Entwicklung: Arbeitswelt imWandel 13 JULI 2018 Die Ausgabe 2018 des jährlich erscheinenden Berichts der Europäischen Kommission über die „Beschäftigung und soziale Lage in Europa“ wurde veröffentlicht. Was die Folgen der technologischen Entwicklungen betrifft, ist unklar, wie sich Automatisierung und Digitalisierung in Zukunft auswirken werden. Deshalb liegt der Schwerpunkt des Berichts 2018 auf der sich wandelnden Arbeitswelt (siehe das Thema Spezial dieser Ausgabe ab Seite 14). Abgesehen davon bestätigt der Bericht dieanhaltendpositiveArbeitsmarktentwicklungunddieVerbesserung der sozialen Lage. Die Zahl der Erwerbstätigen hat neue Höchstwerte erreicht. Zwar ist die Zahl der pro Beschäftigtem geleisteten Arbeitsstunden in den letzten Jahren gestiegen, sie liegt aber immer noch unter dem Niveau von 2008. Es sind ein steigendes verfügbares Einkommen und niedrigere Armutsraten zu beobachten. Im Vergleich zu 2012 waren 16,1 Millionen weniger Menschen von erheblicher materieller Entbehrung betroffen – ein Rekordtief. Soziales Europa: Einigung über drei Kommissionsvorschläge 20 JUNI 2018 Die Minister der EU-Mitgliedstaaten haben eine Einigung über die Überarbeitung der Vorschriften zur Koordinierung der Systeme der sozialen Sicherheit und über neue Richtlinien zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sowie zu transparenten und verlässlichen Arbeitsbedingungen in der gesamten EU erzielt. Der Vorschlag zu den Arbeitsbedingungen ergänzt und aktualisiert bestehende Verpflichtungen zur Unterrichtung aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über ihre Arbeitsbedingungen (siehe Sozial Agenda Nr. 52). Zu diesem konkreten Vorschlag erklärte EU-Kommissarin Marianne Thyssen: „Die heutige Einigung kann nur ein erster Schritt sein. Und ich werde mich in den bevorstehenden Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament für einen ausgewogenen Kompromiss einsetzen. Dasselbe gilt für die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Hier hoffe ich, dass wir letztendlich eine echte Wende für viele Paare und Familien herbeiführen, die sich täglich der Herausforderung stellen, Arbeit und Familie miteinander zu vereinbaren.“ Informelles Lernen: Validierungsfestival 14 JUNI 2018 85 % dessen, was wir im Lauf unseres Lebens lernen, findet außerhalb des formalen Lernens statt, ohne dass aber die Ergebnisse stets sichtbar sind. Durch eine Validierung wird das Gelernte sichtbar und erhält an Wert, auch bei der Arbeit, zu Hause oder bei der Freiwilligenarbeit (informelles oder nicht-formales Lernen, siehe Seite 10). Über 300 Menschen aus den Bereichen Beschäftigung, Aus- und Weiterbildung, Organisationen der Zivilgesellschaft und Sozialpartner nahmen in Brüssel am „Europäischen Validierungsfestival: Talente in Europa freisetzen“ teil. © Belga Image Vorschlag zur Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben: Die Kommissarin möchte für viele Paare und Familien, die versuchen, Berufs- und Familienleben in Einklang zu bringen, wirklich neue Akzente setzen. © Belga Image Die Auswirkungen technologischer Entwicklungen: Es besteht Verunsicherung über die künftigen Auswirkungen von Automatisierung und Digitalisierung. © Belga Image Informelles Lernen: Validierung verleiht Sichtbarkeit und Wert. Dies gilt für jede Form des Lernens, sei es bei der Arbeit, zuhause oder durch freiwilliges Engagement. SOZ I A L AG E NDA / NOV E MB E R 8

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