Social Agenda Issue 53-DE

SOZ I A L AG E NDA / J U LY 2 0 1 7 / 3 Die Arbeitswelt verändert sich. Es gibt neue Chancen für die Digitalbranche und den Dienstleistungssektor, aber auch große Verschiebungen bei den Beschäftigungsformen, Karrieremustern und Qualifikationsanforderungen. Die Bevölkerung der EU wird nach und nach immer älter. Um wettbewerbsfähig zu bleiben und das für das europäische Sozialmodell charakteristische Niveau an sozialem Schutz bewahren zu können, ist die Produktivitätssteigerung von entscheidender Bedeutung. Im Juli veröffentlichte die Europäische Kommission den überarbeiteten Bericht „Beschäftigung und soziale Lage in Europa“ zum Jahr 2018, der umfassende Daten zu den Veränderungen, die wir beobachten können, liefert. Ein Großteil der Anpassung muss seitens der Aus- und Weiterbildungssysteme und der Art, wie sie ihre Leistungen erbringen, erfolgen. Vom 5. bis 9. November organisierte die Kommission die dritte Europäische Woche der Berufsbildung. Das Thema lautete „Berufsbildung und die Zukunft der Arbeit: Arbeitsplätze und Fähigkeiten“. Die Investition in die Erstausbildung, die berufliche Aus- und Weiterbildung und das lebenslange Lernen – die Investition in Menschen – ist von zentraler Bedeutung. Das spiegelt sich auch im Vorschlag der Kommission für den mehrjährigen Finanzrahmen der EU für die Jahre 2021-2027. Die Europäische Säule sozialer Rechte, die von den EU- Institutionen im November 2017 proklamiert wurde, hat sich bereits auf die wirtschaftspolitische Koordinierung der EU über den Prozess des Europäischen Semesters ausgewirkt. Der Zyklus des Europäischen Semesters im kommenden Jahr wird eine Orientierungshilfe für wichtige Investitionsentscheidungen in den kommenden Jahren bieten. Die Europäische Kommission nutzt diesen Rahmen voll aus. Viele ihrer Vorschläge, die den Entscheidungsprozess der EU durchlaufen, beziehen sich ausdrücklich auf die Europäische Säule sozialer Rechte: der Vorschlag für eine Europäische Arbeitsbehörde, die Überarbeitung der Vorschriften zur Koordinierung der sozialen Sicherheit, Work-Life- Balance, transparentere und vorhersehbare Arbeitsbedingungen in der EU und Zugang zu Sozialschutz für alle Arbeitnehmer und Selbstständige. Wir sind fest entschlossen, diese Vorschläge durchzubringen. Investition in Menschen Willkommen zur Ausgabe Nr°53 Joost Korte Generaldirektor der Direktion Beschäftigung, Soziales und Integration der Europäischen Kommission SOZ I A L AG E NDA / NOV E MB E R 8

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