Der Weg hin zu einer klimafreundlichen Wirtschaft und Gesellschaft stellt uns vor große Herausforderungen — er ist aber auch eine Riesenchance. Einen Großteil der nötigen Technik haben wir schon. Die große Aufgabe ist, sie auch einzusetzen.
Die wichtigsten Vorteile:
- neue Jobs und vor allem „grüne“ Jobs
- ein besserer Stand im globalen Wettbewerb
- Wirtschaftswachstum
- saubere Luft und besserer Nahverkehr in den Städten
- neue Technologien wie Plug-In-Hybrid-Autos und energiesparende Wohn- und -Bürogebäude mit intelligenten Heiz- und Kühlsystemen
- sichere Versorgung mit Energie und anderen Ressourcen — geringere Importabhängigkeit
Studien haben gezeigt: Das ist machbar, und wir können es uns leisten. Der Klimawandel würde Wirtschaft und Gesellschaft sehr viel teurer zu stehen kommen als seine zeitnahe Bekämpfung.
Mehr grüne Arbeitsplätze und geringere Kosten
Investitionen in eine CO2-arme Wirtschaft und Gesellschaft könnten bis 2020 bis zu 1,5 Millionen zusätzliche Arbeitsplätze schaffen.
Die europäische grüne Wirtschaft dürfte spektakulär wachsen. Schon jetzt sind mehr als vier Millionen Menschen in Bereichen wie Emissionsminderung und -kontrolle, Abfallentsorgung und -aufbereitung, erneuerbare Energien und Recycling beschäftigt.
- Allein durch Erreichen des Ziels von 20 % erneuerbaren Energien würden mehr als 400 000 neue Arbeitsplätze entstehen.
- Die Bauwirtschaft wird erheblich von den Gebäudesanierungen profitieren.
- Durch die vollständige Umsetzung des EU-Abfallrechts würden jedes Jahr 72 Mrd. EUR eingespart — und bis 2020 mehr als 400 000 neue Arbeitsplätze entstehen.
- Durch den effizienteren Einsatz von Ressourcen werden Unternehmen Geld sparen, und es entstehen Arbeitsplätze — bis zu 23 Mrd. EUR Einsparungen und 150 000 neue Stellen im Jahr für jeden Prozentpunkt mehr Ressourcennutzung.
- Effizientere Verfahren würden die Kosten von energieintensiven Branchen senken, sie wettbewerbsfähiger machen und in die Lage versetzen, bis 2050 ihren CO2-Ausstoß um mehr als 80 % zu senken.
- Der Wert ökologischer Güter und Dienstleistungen in der EU dürfte sich bis 2020 verdoppeln. Gegenwertig wird ihr Wert auf mehr als 1 Billion EUR im Jahr geschätzt, was rund einem Drittel des Weltmarktes entspricht.

Sauberer Verkehr
Die EU will bis 2050 gegenüber 1990 auf 60 % weniger verkehrsbedingte CO2-Emissionen kommen.
Nach dem EU-Recht ist die Automobilindustrie verpflichtet, ihre Wagen effizienter zu machen — durch neue Motoren, Materialien und Design.
Die europäischen Regierungen müssen für eine effizientere und nachhaltigere Fahrzeugbeschaffung sorgen.
Zu erwarten sind:
- Mehr Elektro- und Plug-In-Hybridfahrzeuge auf den europäischen Straßen bis 2020 einschließlich einer angemessenen Zahl öffentlich zugänglicher Ladestationen (für etwa jedes zehnte Auto)
- Effizientere öffentliche Verkehrssysteme, zum Beispiel mit Bussen, die alternative Kraftstoffe tanken
Das Ziel ist es, neben den Treibhausgasen und der Luftverschmutzung auch den Lärmpegel und die Staus zu reduzieren. Das wird große Einsparungen im Gesundheitswesen und beim Umweltschutz bringen. Außerdem sinken die Ölimporte, was zu mehr Energieversorgungsicherheit in der EU führt.

In Europa findet man einige der effizientesten Nahverkehrssysteme der Welt.
Intelligente Gebäude und Energiesysteme
Die Energieeffizienz von Gebäuden wird sich drastisch verbessern:
- Bis Ende 2020 müssen alle Neubauten in der EU Fast-Nullenergiegebäude sein.
- Der Gebäudebestand wird saniert — die EU-Regierungen haben sich verpflichtet, kosteneffiziente Renovierungen zu fördern.
- Häuser der jüngsten Generation werden Energie nicht nur einsparen, sondern sie sogar erzeugen.
- Intelligente Zähler („Smart Meter“) halten Sie in Echtzeit über den Energieverbrauch und die Kosten auf dem Laufenden und melden den Zählerstand automatisch Ihrem Versorgungsunternehmen. Es wird geschätzt, dass bis 2020 fast 72 % der Verbraucher in Europa einen intelligenten Strom- und 40 % einen intelligenten Gaszähler haben werden.

Die Kontrolltafel zeigt den Energieverbrauch der einzelnen Geräte im Haus an.
Sichere Energie- und Rohstoffversorgung
Energie wird stärker örtlich und überwiegend aus erneuerbaren Quellen statt aus fossilen Brennstoffen erzeugt werden. Im Zusammenspiel mit den zunehmenden Energieeinsparungen durch energieeffiziente Produkte und Prozesse könnte die EU bis 2050 ihre Öl- und Gasimporte halbieren.
Für die EU bedeutet das:
- weniger Abhängigkeit von importiertem Öl und Gas und folglich eine größere Energiesicherheit
- geringere Anfälligkeit für Ölpreissteigerungen
- Senkung der Kraftstoffimportkosten um rund 175-320 Mrd. EUR im Jahr zwischen 2011 und 2050 bzw. um 330 Mrd. EUR 2050
Die europäische Wirtschaft ist hochgradig auf Rohstoffimporte angewiesen. Bei vielen gibt es bereits Lieferengpässe. Recycling und Verwertung verringern den Rohstoffbedarf. Das ist schon jetzt eine Schlüsselbranche für Umweltschutz, Innovationsfreudigkeit und Wirtschaftswachstum.

Durch das Recycling verringert sich der Bedarf an Rohstoffen, für die es schon jetzt oft Lieferengpässe gibt.
Auf dem Weg zu einer CO<sub>2</sub>-armen Gesellschaft
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