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Entwicklung dezentralisierter Techniken zum Ressourcenmanagement für Inselgemeinschaften

  • 25 October 2012

Pohjois-Suomi, Finnland; Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Deutschland; Friesland, Noord-Holland, Zuid-Holland, Zeeland, Niederlande; Sydsverige, Västsverige, Schweden; ; Eastern Scotland, Highlands and Islands, Vereinigtes Königreich; Norwegen; USA Die Initiative „Cradle to Cradle Islands“ entwickelt Techniken und Technologien für die dezentralisierte und nachhaltige Nutzung von Ressourcen wie Wasser, Energie und Rohstoffe in isolierten Gemeinschaften. Die Techniken, die auf den Inseln in der Nordseeregion entwickelt werden, können weltweit eingesetzt werden.

Das Programm Cradle to Cradle Islands fördert die dezentralisierte und nachhaltige Nutzung unserer Ressourcen hinsichtlich Wasser, Energie und Rohstoffen. Die Ergebnisse des Projekts erregen nun in aller Welt Interesse und die Einrichtung des Internetportals WISLE ist ein erster Schritt zur Schaffung eines weltweiten Netzwerks am C2CI-Ansatz interessierter Inseln.

Hans von Meerendonk, Provinz Friesland

Die Inseln in der Nordseeregion sehen sich mit vielen gemeinsamen Problemen konfrontiert: geografische Isolation, ein Mangel an lokalen Ressourcen (Energie, Rohstoffe und ein begrenzter Trinkwasservorrat), sinkende Bevölkerungszahlen und der durch den Tourismus verursachte Druck auf Ressourcen und Umwelt.

Im Rahmen des Projekts Cradle to Cradle Islands (C2CI) werden diese Inseln als Testgelände genutzt, auf dem Forschungsinstitute und Unternehmen die Gelegenheit haben, mit neuen nachhaltigen Technologien und Ansätzen, die lokale Lösungen für Wasser, Energie und Rohstoffe bieten können, zu experimentieren. Die innovativen und dezentralisierten Lösungen für Infrastruktur, geschlossene Wasserkreisläufe, Risikomanagement und den ökologischen Fußabdruck, die entwickelt werden, können potenziell auf den Inseln in der gesamten Nordseeregion und sogar weltweit eingesetzt werden.

Am C2CI-Projekt beteiligen sich zwölf Inseln aus sechs Ländern rund um die Nordsee unter der Führung der niederländischen Provinz Friesland sowie 22 Teilnehmer aus lokalen und regionalen Regierungen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen, Wasserwirtschaftsverbänden und Privatunternehmen.

Das dreijährige EU-finanzierte Projekt (INTERREG IV B Nordseeprogramm) wurde 2009 ins Leben gerufen und fördert den Erwerb von Wissen und den Erfahrungsaustausch bei der Suche nach den nachhaltigsten dezentralisierten Lösungen im Ressourcenmanagement.

Angesichts der Tatsache, dass die Inselgemeinschaften aufgrund ihrer Größe und des Mangels an Wissen und finanziellen Ressourcen selbst nicht dazu in der Lage sind, diese Probleme zu lösen, ist dieser gemeinsame Ansatz essenziell. Im Zuge des Projekts wird eine Reihe innovativer nachhaltiger Inseltechnologien entwickelt.

• Das Konzept des „Eternal Holiday House“ auf Ameland (NL) zeigt die neuesten Innovationen, die ressourcensparende geschlossene Wasserkreisläufe und Energietechnologien nutzen, ohne dass dabei Abstriche bei den Standards für Bequemlichkeit und Gesundheit gemacht werden müssen. Zu dem Konzept gehören eine Recyclingdusche und eine Vakuumtoilette, die für einen niedrigen Wasserverbrauch sorgen.

• Die Partnerinsel Spiekeroog (DE) hat ein Konzept für ein nachhaltiges Schwimmbecken entwickelt, das auf der Insel Vlieland (NL) umgesetzt wurde.

• Die Universität Delft (NL) hat ein „Lastenfahrrad“ entwickelt und diese innovative Transportgelegenheit wird nun tatsächlich produziert und von IKEA für seine Kunden genutzt.

• Die Insel Samsø (DK) setzt einen Plan für die Nutzung von Biomasse und intelligenten Netzen für die Energiegewinnung um. Die Insel Texel (NL) entwickelt ein nachhaltiges Beleuchtungssystem mit LED-Lampen, die durch Sonnenkollektoren gespeist werden.

• Ein Cradle-to-Cradle-Picknickset aus Kork wurde entwickelt. Es enthält lokale Produkte und soll zusammen mit Mietfahrrädern angeboten werden.

Das Internetportal „Wise Islands“ (www.wisle.org) wurde als weltweites „Netzwerk zum Austausch von C2CI-Wissen“ eingerichtet. Hier können jenseits der Partnerschaft Projektergebnisse verbreitet und besprochen werden und es soll ein globales Netzwerk von C2C-Inseln entstehen.

Das Projekt hat bereits konkrete Ergebnisse geliefert und das ernsthafte Interesse und die Beteiligung von Parteien außerhalb der Nordseeregion, erlangt, wie etwa der zu New York gehörenden Roosevelt Island, der Universität Oulu in Finnland und Taiwan.