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Niederländische Provinz dämpft steigende städtische Lärmpegel

  • 17 December 2009

Eine niederländische Provinz senkt den Lärmpegel ihrer Straßen und reduziert dadurch nicht nur die negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, sondern verbessert auch die Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung. Schätzungsweise ist jeder dritte Europäer von durch Straßenverkehr verursachten Lärmpegeln betroffen, die über denen liegen, die von der Weltgesundheitsorganisation als annehmbar eingestuft werden. Die Provinz Gelderland war keine Ausnahme, aber vor kurzem hat ein Bauvorhaben die Situation verändert.

Reduzierung der Lärmbelästigung für bessere Lebensbedingungen und eine gesündere Umwelt – das ist unser neues Konzept.

Bernard Enklaar, Programmleiter, Gelderland

Gelderland ist die viertgrößte Provinz in den Niederlanden. Hier leben ungefähr 1 975 700 Menschen. Dank eines von der EU unterstützten Projekts ist die Region in den Genuss einer innovativen Infrastruktur gekommen, die bessere Verkehrsbedingungen geschaffen hat. Das Projekt zeigt, dass Lärmreduzierung mehr bedeuten kann als lediglich die Herstellung leiser Motoren und Reifen – neue Straßenbeläge können den Gesamtlärmpegel um bis zu zehn Dezibel verringern.

Leise Straßen

Auf 45 km von Gelderlands Straßen wurde lärmdämmender Asphalt aufgebracht, so dass der durch den vorbeiziehenden Verkehr verursachte Lärm die Anwohner weniger stark belästigt. Das neue Bauvorhaben umfasste auch die Anlage eines Fahrradweges, der nicht nur von Fahrradfahrern, sondern auch von Roller-Skatern gern genutzt wird.

In Wohngegenden in der Veluwe (Harderwijk, Apeldoorn), Achterhoek (Winterswijk) und Graafschap (Ruurlo, Borculo, Lochem) wurden zehn getrennte Straßenabschnitte mit dem neuen Belag bedeckt. Der Krach, der früher durch den Schwerverkehr, der auf Nebenstraßen durch zwei der größten Naturgebiete der Region fuhr, verursacht wurde, ist heute nicht mehr als ein Flüstern – zur großen Erleichterung der Anwohner und Touristen.

Für eine bessere Lebensqualität

Viele westeuropäische Länder leiden unter Verkehrslärm, vor allem betroffen sind Städte, wo 60 % der Bewohner Lärmpegeln von mehr als 55 Dezibel ausgesetzt sein sollen. Der Weltgesundheitsorganisation zufolge ist dies der Punkt, an dem Belästigung beginnt. Auch wenn die Menschen unterschiedlich auf unterschiedlichen Lärm reagieren, kann diese Belästigung zu Gefühlen wie Angst, Hilflosigkeit und Erschöpfung führen.

Durch die Aufbringung spezieller Asphaltmischungen auf Betonoberflächen können Umweltbedingungen und Komfort verbessert und eine garantierte Lärmreduzierung für bis zu zehn Jahre – und somit eine geringere Belästigung durch den Straßenverkehr – erreicht werden.