breadcrumb.ecName
de Deutsch

In den Mittelmeerländern zählt jeder Tropfen

  • 07 January 2010

Im westlichen Mittelmeerraum ist die Wasserknappheit eine ständige Bedrohung. Die wirtschaftliche Entwicklung und das Gemeinwohl der Region sind von der Verfügbarkeit und Qualität von Wasser und Böden für die verschiedenen Nutzungen abhängig. Das Projekt MEDDMAN verfolgte mit Unterstützung durch EU-Mittel einen integrierten Ansatz, um dieser Bedrohung zu begegnen bzw. Strategien und Instrumente für eine bessere Bewirtschaftung der Wasserressourcen und Böden in der Region zu entwickeln.

Dank MEDDMAN hat das interregionale für das Flusseinzugsgebiet zuständige Wasserwirtschaftsamt von Basilicata in Süditalien sein Know-how im Bereich von Wasserbewirtschaftungspolitik und analytischen Methoden zur Evaluierung der Verfügbarkeit von Wasserressourcen vertiefen. Dadurch konnten die Arbeitsmethoden für die Wasserplanung und -bewirtschaftung in Gebieten verbessert werden, die oft unter Dürren und Desertifikation leiden, und somit dort die Gefahr von Wasserkrisen und das Dürrerisiko verringert werden.

Clementina Cavuoti (Ingenieur im öffentlichen Dienst) und Sonia Pagliaro (Geologe im öffentlichen Dienst), für das Flusseinzugsgebiet zuständige Wasserwirtschaftsamt von Basilicata

Die vier beteiligten Länder, Griechenland, Italien, Frankreich und Spanien, sind sich über die Notwendigkeit einer Kontrolle des Wasserverbrauchs und der Einschätzung von Menge und Güte der verfügbaren Ressourcen im Klaren. Das Projekt hat deshalb durch die Bereitstellung von Instrumenten für die nachhaltige Wassernutzung und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit bezüglich der Wasserknappheit zu einer integrierten Bewirtschaftung der Einzugsgebiete beigetragen.

Bewertung der Umweltauswirkungen

Das dem Projekt MEDMANN (integrierte Bewirtschaftung von Wasserressourcen, Entwicklung und Vergleich gemeinsamer transnationaler Methoden zur Dürrebekämpfung im westlichen Mittelmeerraum) zugrunde liegende Ziel war die Sicherstellung von weiterem und verbessertem Wirtschaftswachstum in der Region. Es wurden Möglichkeiten zur Wiederverwendung von Wasser ausgelotet und die Zusammenarbeit zwischen Regionen und Ländern bezüglich der Dürrebekämpfung und der Entwicklung integrierter Systeme zur Evaluierung des Zustands von Oberflächen- und Grundwasserressourcen gefördert.

MEDMANN hat der Einbindung der regionalen Ebene in die Ressourcenbewirtschaftung Nachdruck verliehen und Umweltverträglichkeitsstudien bezüglich der Bodendegradation durchgeführt. Besonderes Augenmerk lag auf den Umweltauswirkungen extremer meteorologischer und hydrologischer Ereignisse, die die lokale Entwicklung und die Lebensgrundlage der Bewohner stark beeinträchtigen.

Viele Erfahrungen, ein Ziel

In Pilotgebieten wurden mehrere Wasserbewirtschaftungsprojekte durchgeführt. MEDDMAN hat diese Anstrengungen gebündelt, um daraus allgemein einsetzbare Instrumente abzuleiten. Die entwickelten Methoden wurden einem transregionalen Konsultationsverfahren unterzogen, das u. a. die Analyse des hydrologischen Kreislaufs, regionale Modelle für die Vorhersage von Dürren, das Potenzial von Wasserwiederverwendung, integrierte Wasserwirtschaft und Krisenmanagement bei Dürre vorsah. Dank der Teilnahme zahlreicher Regionen können die Lösungsansätze auf verschiedene Situationen und Herausforderungen angewendet werden. Von diesen Instrumenten können dann auch die Behörden anderer Regionen profitieren. Die öffentliche Meinung ist bezüglich der Nutzung von Wasser, insbesondere was die Verbrauchsgewohnheiten im täglichen Leben betrifft, von besonderer Bedeutung und deshalb wurden im Rahmen des Projekts Sensibilisierungskampagnen durchgeführt.