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Baumkronenpfad bietet einzigartigen Blick auf Nationalpark

  • 19 December 2012

Der Bau eines Baumkronenpfads durch ein Urwaldgebiet hat Tausende Besucher in eine ländliche Region in Deutschland gelockt, die bis vor Kurzem nicht als traditionelles Tourismusgebiet galt.

Der 1997 gegründete Nationalpark Hainich in Thüringen umfasst einen der größten ursprünglichen Buchenwälder Europas sowie Deutschlands größten nicht bewirtschafteten Laubwald. 2011 wurde er von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.

Seit 2005 ist eines der beliebtesten Angebote des Parks ein Baumkronenpfad, ein Weg, der 20 bis 30 Meter über dem Boden erbaut wurde. Der Pfad ist der erste seiner Art in Europa. Hier können Besucher die Schönheit von ungefähr zehn Laubbaumarten nicht nur vom Boden aus, sondern auch von oben bewundern.

Besuchern sowie Wissenschaftlern erlaubt der Pfad einzigartige Einblicke in das Ökosystem der Baumkronen, in denen Hunderte Vogel-, Fledermaus-, Käfer- und Schmetterlingsarten leben. Mit etwas Glück kann der Besucher von dem Pfad aus auch den geschützten Mittelspecht sowie andere seltene Vogelarten beobachten, die in den Baumkronen brüten. Außer Buchen sind von dem Baumkronenpfad aus auch Eschen, Ahorne, Eichen und Linden zu sehen. Informationsschilder entlang des Pfads informieren den Besucher über das umfangreiche Ökosystem der Baumkronen unter ihm.

Nachhaltigen Tourismus fördern

Der Baumkronenpfad ist so beliebt, dass beschlossen wurde, seine Länge fast zu verdoppeln und eine Reihe von Aussichtsplattformen zu errichten. Diese 215 Meter lange Erweiterung wurde teilweise durch den EFRE finanziert und 2009 fertiggestellt.

2011 besuchten insgesamt 340 000 Menschen den Nationalpark Hainich. Viele von ihnen wurden von dem Baumkronenpfad angezogen. In den fünf Jahren nach der Eröffnung wurde der Pfad von ungefähr einer Million Besucher genutzt.

Bernhard Schönau, der lokale Bürgermeister, erklärte, die Erweiterung des Baumkronenpfads sei ein gutes Beispiel für die Entwicklung von nachhaltigem Tourismus und die gleichzeitige Förderung des Umweltschutzes.

Das Projekt eröffnet den Besuchern einen einzigartigen Blick auf die normalerweise unzugänglichen Baumkronen. Durch die Stärkung des öffentlichen Bewusstseins für die biologische Vielfalt erfüllt es außerdem ein Bildungsziel.