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Ausbau der Schieneninfrastruktur in Sachsen-Anhalt

  • 14 April 2016

Mit der Einrichtung einer Verbindung von Erfurt nach Leipzig und Halle wird eine durchgehende Bahnstrecke, die in Nord-Süd-Richtung quer durch Deutschland von Hamburg nach München führt, um einen fehlenden Abschnitt ergänzt. Die Modernisierung und Vollendung der Bahnstrecke stärkt nicht nur die nationale und europäische Mobilität, sondern schafft während und nach der Umsetzung des Projekts auch Arbeitsplätze.

Das von der deutschen Bundesregierung im Jahr 1991 anerkannte „Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8“ (VDE 8), dessen Gesamtkosten auf etwa 10 Milliarden EUR veranschlagt werden, ist eine der größten und innovativsten Infrastrukturinitiativen Deutschlands. 

Zusammenführung von nationalem und europäischem Eisenbahnnetz

Der Lückenschluss zwischen Erfurt und Leipzig/Halle bildet die zentrale Maßnahme für die Verbindung zwischen München und Hamburg. Die neue Trasse (VDE 8.2) ermöglicht das schnelle Reisen zwischen Ost und West. Für den elektrischen Zugbetrieb ist eine Bahnstromversorgung erforderlich, die mittels einer 57,3 km langen Strecke an Oberleitungen, die vom Bahnknoten Gröbers (Halle) bis zur Landesgrenze Sachsen-Anhalt/Thüringen führen, bereitgestellt wird. Diese Strecke bezieht sich auf Modul 2 des Projekts „Neubaustrecke Erfurt – Leipzig/Halle (Saale)“, während Modul 3 den Abschnitt zwischen der Landesgrenze Sachsen-Anhalt/Thüringen und Erfurt umfasst.

Der Ausbau der Schieneninfrastruktur ist ein wesentlicher Schritt in Richtung einer Leistungsfähigkeit, die der prognostizierten Zunahme des Schienenverkehrsaufkommens gerecht werden kann. Ihre Modernisierung und ihr Ausbau als Schnellfahrstrecke lassen Geschwindigkeiten von bis 300 km/h zu. Dies alles zusammengenommen werden der Deutschen Bahn und dem nationalen Schienennetz erhebliche Vorteile zuteil. Doch auch die europäische Dimension des Projekts darf nicht außer Acht gelassen werden: als Teil des TEN-V-Netzes, das auf der östlichen Nord-Süd-Achse eine Verbindung zwischen Skandinavien und Norditalien schafft, fällt die Eisenbahnstrecke in den EU-politischen Rahmen für Verkehrsinfrastruktur und trägt letztendlich zur allgemeinen Mobilität in der EU bei.

Ein elektrischer Zug rast durch die deutsche Landschaft

Mit dem Projekt VDE 8.2 wird eine Schnellfahrstrecke für den Personen- und Güterverkehr errichtet, mit der die Fahrzeiten verkürzt werden. Letztendlich möchte die Deutsche Bahn eine Verkürzung der Fahrzeit von Berlin nach München auf nur vier Stunden erreichen, damit sie eine sinnvolle Alternative zu Straßenstaus und Flugreisen anbieten kann. Zugleich ist dies die umweltfreundlichste Reisemöglichkeit für Pendler, Reisende und Touristen. 

Im Rahmen des Projekts wird ein zweigleisiges elektrifiziertes Eisenbahnsystem umgesetzt, für das Hochleistungsoberleitungen der Bauart Re 330 zum Einsatz kommen. In Gröbers muss ein normkonformes Übergangssystem mit SICAT-Oberleitungen installiert werden. Der gesamte Abschnitt bezieht sich auf eine Gleisstrecke von insgesamt 114,6 km Länge.

Das Projekt bringt jedoch nicht nur Vorteile für Bahnreisende, sondern sorgt auch für die Schaffung von Arbeitsplätzen: geschätzte 808 während und 696 nach der Umsetzung des Projekts.

Gesamtinvestition und EU-Finanzierung

Die Gesamtinvestition für das Projekt „Neubaustrecke Erfurt – Leipzig/Halle (Saale), Modul 2 – Oberleitungen im Abschnitt Sachsen-Anhalt“ beläuft sich auf 57 931 972 EUR, von denen 22 700 000 EUR aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des operationellen Programms „Verkehrsinfrastruktur der Bundesrepublik Deutschland“ für den Programmplanungszeitraum 2007-2013 finanziert werden. Für die Module 2 und 3 zusammengenommen werden EU-Gesamtinvestitionen in Höhe von etwa 33 000 000 EUR bereitgestellt.