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Ein besseres Implantat zur Behandlung zerebraler Aneurysmen

  • 17 November 2017

Die intensive Zusammenarbeit zwischen Werkstoffwissenschaftlern und Technologieunternehmen aus der Region Nordrhein-Westfalen in Deutschland führte zu der Entwicklung des p64 Flow Modulation Device, eines leistungsstarken, selbstexpandierenden und röntgenopaken Implantats zur Behandlung zerebraler Aneurysmen. 

Endlich wurde ein leistungsstarkes, selbstexpandierendes und röntgenopakes Implantat entwickelt, wobei mit dem Flow Diverter eine signifikante Verbesserung im Vergleich zu den bestehenden Produkten erreicht wurde.

Dr. Ing. Hermann Monstadt, Geschäftsführer

Von Schlaganfällen sind weltweit mehr als eine Million Menschen betroffen. Sie stehen als Todesursache nach Herzerkrankungen und Krebs an dritter Stelle. Allein in Deutschland erleiden jedes Jahr fast 250 000 Menschen einen Schlaganfall. Gehirnblutungen, verursacht durch platzende vaskuläre Aneurysmen, sind einer der Gründe für Schlaganfälle. Üblicherweise als Gehirn-Aneurysma bezeichnet, entstehen diese spindelartigen Verlängerungen der Arterien entweder durch erworbene oder angeborene Veränderungen der Wand eines Gefäßes. Wenngleich dies oft tödlich ist, ist dennoch die gute Nachricht, dass eine Gehirnblutung, wenn frühzeitig festgestellt und wirksam behandelt, verhindert werden kann und damit die schwersten psychischen und physischen Folgen für den Patienten abgewendet werden können.

Ein neuer Weg bei der Behandlung von Aneurysmen

Im Unterschied zu einem Arterienverschluss erfordert die Behandlung von Aneurysmen eine Veränderung an der Blutgefäßwand. Da sich diese Veränderung verschieden auswirken kann, ist dies mit einem hohen Risiko für den Patienten verbunden. Um dazu beizutragen, dieses Risiko zu minimieren und damit mehr Leben zu retten, hat die Phenox GmbH EU-Mittel erhalten, um ein Produkt zu entwickeln, das den komplexen Anforderungen bei der Behandlung von Aneurysmen gerecht wird. Das Ergebnis ist das p64 Flow Modulation Device. Dieses innovative Gerät hat eine physische Auswirkung auf das betroffene Gefäß, indem es langsam den Blutfluss in das Aneurysma unterbricht und so das Risiko eines Platzens minimiert. 

Das richtige Material finden

Da das neue Implantat dauerhaft im Gefäß verbleibt, bestand die Herausforderung bei seiner Entwicklung darin, ein biokompatibles Material zu finden. Die Wissenschaftler haben Mikrofaser-Strukturen verschiedener Durchmesser und Längen sowie verschiedene Arten von Materialien und Legierungen geprüft. Sie einigten sich schließlich darauf, Runddrähte aus Nitinol zur Selbstexpansion zu verwenden. Darüber hinaus haben sie spiralförmig gedrehte Platindrähte verwendet, sodass das Produkt in Röntgenaufnahmen zu sehen ist.

Der weltweit fortschrittlichste Flow Diverter

Das p64 Flow Modulation Device wurde 2010 zur Nutzung zugelassen und hat einen guten Ruf als selbstexpandierendes und röntgenopakes Implantat erlangt. In der Tat als einziges Produkt, das nach Angaben des Unternehmens flächendeckend zum Einsatz kommt, eine vollständige Erholung erlaubt sowie als der fortschrittlichste Flow Diverter der Welt gelistet ist.

Gesamtinvestition und EU-Mittel

Die Gesamtinvestition für das Projekt „Flow Diverter - Entwicklung eines Implantats zur endovaskulären Aneurysmatherapie“ beläuft sich auf 1 237 424 EUR, von denen 684 948 EUR aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des operationellen Programms „Nordrhein-Westfalen“ für den Programmplanungszeitraum 2007-2013 finanziert werden.