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Mehr Schutz und Sicherheit für die Ostsee

  • 06 January 2010

Wie viele Meeresgebiete besitzt die Ostsee ein sehr empfindliches marines Ökosystem. Neben natürlichen Faktoren, die eine Rolle spielen, schlägt der äußerst intensive Schiffsverkehr zu Buche und stellt für die Ostsee nach wie vor eine ständige Sicherheits- und Umweltbedrohung dar. Doch trotz dieser Gefahr gibt es in vielen Küstenregionen nur wenige oder überhaupt keine Notfallpläne. Das Baltic-Master-II-Projekt will diesen Missstand nun beheben und hat zwei Schlüsselbereiche im Visier: Verbesserung der Landwarnsysteme für Ölverschmutzung auf See und der Prävention der Umweltverschmutzung durch den Seeverkehr.

Schiffe dürfen weder Öl noch anderen Abfall ins Meer verklappen. Häfen und Terminals sind verpflichtet, Entsorgungseinrichtungen bereitzustellen, die für die Schiffe aber nicht Verzögerungen oder Extrakosten bedeuten dürfen. Die Zusammenarbeit zwischen den Häfen und Schiffslinien ist unverzichtbar, um diese Arbeit in der Praxis umzusetzen. Das Baltic-Master-II-Projekt gewährleistet, dass diese Zusammenarbeit stattfindet.

Anders Sjöblom, Hafen von Kalmar, Schweden

Das aktuelle Projekt setzt da an, wo die vorhergehenden Baltic-Master-Projekte aufgehört haben und will ein angemessenes Warnsystem in Zusammenhang mit dem Verkehrsaufkommen in das Küstenzonenmanagement integrieren, was derzeit nicht der Fall ist. Es werden vier Arbeitspakete auf den  Weg gebracht, um die Sicherheit der Umwelt und der Küstenanrainer zu schützen, da die Ostsee als besonders empfindliches Meeresgebiet eingestuft wird.

Eine einheitliche Front zum Schutz der Ostsee

Das Projekt bringt lokale, regionale Behörden, Forschungsinstitute, Universitäten und Ostseeorganisationen zusammen, die Know-how einbringen und strategische Arbeit leisten. Das Projekt besteht aus vier Arbeitspaketen: Projektmanagement und Verwaltung; Kommunikation und Information; verbesserte Landwarnsysteme für Ölverschmutzung auf See; Verbesserung der Prävention der Umweltverschmutzung, einschließlich durch Schiffe verursachte Verschmutzung. Das Projekt wird auch zu praktischen Lösungen beitragen und Vorschläge für strategische Investitionen in Meeresschutz unterbreiten.

Das Echo der Botschaft hallt über das Wasser

Angesichts so unterschiedlicher Projektpartner sind aktualisierte Informationen und Kommunikation von entscheidender Bedeutung und werden durch eine gemeinsame Kommunikationsstrategie, einen gemeinsamen Aktionsplan zur Verbreitung, eine Website mit Intranet, Partnertreffen und Schulungskursen erreicht. Presse- und Medienaktivitäten sollen für eine umfassende Sensibilisierung für das Projekt sorgen. Es wird ein Schlusspapier mit dem Titel „Vision of the Baltic Sea“ erarbeitet, das die Erwartungen an die Ostsee von morgen umreißen wird.

Instrumente zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung

Es werden Notfallpläne für Ölkatastrophen entwickelt, aktualisiert und in einem Übungsszenario getestet. Ein „Umweltatlas“ wird ebenfalls ein wichtiges Instrument für das Küstenmanagement darstellen; es werden Richtlinien entworfen, in denen festgelegt sein wird, wie Notfallpläne in das Küstenmanagement einzubeziehen sind. Das letzte Arbeitspaket wird den bestehenden rechtlichen Rahmen für Meeresschutz prüfen und Verbesserungen vorschlagen. Angesichts der bedeutenden Rolle der Häfen im Bereich der Umweltschutzprävention wird das Projekt Baltic-Master-II gemeinsame Lösungen für Abfallmanagement in Häfen und an Bord der Schiffe unter die Lupe nehmen.