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Beitrag verbesserter Stadtplanung zur Anpassung an den Klimawandel

  • 01 January 2007

Im Rahmen des GRaBS-Projekts haben Stadtplaner, Architekten und Planer ganz Europas die Möglichkeit, Außenanlagen und Gebäude im Hinblick auf eine bessere Anpassung an den Klimawandel und extreme Witterungsverhältnisse zu erschaffen und umzugestalten.

Bei der heutigen überaus hohen Konzentration an Treibhausgasen sind gerade städtische Gebiete den Auswirkungen steigender Temperaturen und vermehrter Überschwemmungen ausgeliefert.

Das Ziel des Projekts GraBS – Green and Blue Space Adaptation for Urban Areas and Eco-towns (Adaptierung der grünen und blauen Infrastruktur in Ballungszentren und Ökostädten) – besteht darin, Instrumente und Erkenntnisse zur Verfügung zu stellen, damit die Stadtentwicklung in Europa, sowohl was bestehende als auch neue Infrastrukturen betrifft, an die Folgen des Klimawandels angemessen angepasst wird.

In erster Linie geht es um die Verbesserung der Kapazitäten und Kompetenzen in Bezug auf die Nutzung der „grünen“ und „blauen“ Infrastruktur. Der Begriff „grüne Infrastruktur“ bezieht sich auf Gärten, Parks, landwirtschaftliche Flächen, Grünkorridore, Gründächer und Fassadenbegrünungen. Bei „blauen Infrastrukturen“ handelt es sich um Flüsse, Bäche, stehende Gewässer, Überflutungsflächen und dauerhafte Entwässerungsanlagen. Beide Infrastrukturarten können in Bezug auf eine klimaresistente Entwicklung eine entscheidende Rolle spielen.

Strategische Raumplanung

Bei GRaBS handelt es sich um ein INTERREG IVC-Projekt, an dem 14 Partner aus acht Mitgliedstaaten der EU beteiligt sind. Diese Partner repräsentieren Behörden, die sich einer Vielzahl von Herausforderungen des Klimawandels gegenübersehen.

Durch eine angemessene strategische Raum- und Stadtplanung lässt sich die Anfälligkeit gegenüber den erwarteten Auswirkungen des Klimawandels verringern.

Im Rahmen des Projekts wurden zur Förderung der Rolle grüner und blauer Infrastruktur Richtlinien und Instrumente entwickelt, damit Städte und Gemeinden in ganz Europa angemessen angepasst werden können. Durch eine interregionale Zusammenarbeit erleichterte das GRaBS-Projekt den Austausch von bewährten Verfahren, Erkenntnissen und Erfahrungen in Bezug auf Strategien zur Anpassung an den Klimawandel zwischen lokalen und regionalen Gebietskörperschaften in ganz Europa.

Ein wesentliches Ergebnis des GRaBS-Projekts stellt die Entwicklung des Risk and Vulnerability Assessment Tool dar, das Planern die Möglichkeit bietet, Klima- und sozioökonomische Daten in ein GIS-Kartierungssystem einzugeben und die Anfälligkeit bestimmter Gebiete gegenüber Mustern des Klimawandels zu messen. Ergänzt wird dies durch die Einrichtung einer Onlinedatenbank mit internationalen Fallstudien, in der Informationen zu einer effektiven Planung von städtischen Gebieten im Hinblick auf die Anpassung an den Klimawandel gesammelt werden.

Politikintegration und Aktionspläne

Dank des Impulses des GRaBS-Projekts wurde die Anpassung an den Klimawandel auf zahlreichen strategischen Ebenen in die Politik integriert. Die Projektpartner erstellen Adaptation Action Plans (AAP, Anpassungsaktionspläne) und verfassen politische Erklärungen auf höchster Ebene. Bis dato wurden 11 AAP von 11 Partnern in sieben Mitgliedstaaten ausgearbeitet.

Diese werden nicht nur von Planern als Mittel zur Entscheidungsfindung verwendet, sondern sensibilisieren Politiker, Interessenträger und lokale Gemeindegruppen auch für die Herausforderungen extremer Witterungsbedingungen für Stadtviertel.

Gesamtkosten und EU-Finanzmittel

Die förderfähigen Gesamtkosten des Projekts „GRaBS: Green and Blue Space Adaptation for Urban Areas and Eco-towns“ (Projekt GRaBS: Adaptierung der grünen und blauen Infrastruktur in Ballungszentren und Ökostädten) betragen 3 183 000 EUR, an denen sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung mit 2 430 000 EUR für den Programmzeitraum von 2007 bis 2013 beteiligt.