breadcrumb.ecName
de Deutsch

Operationelles Programm 'Champagne-Ardenne'

Programm im Rahmen des Ziels 'Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung', das vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert wird

Programmbeschreibung

Am 18. Oktober 2007 genehmigte die Europäische Kommission ein operationelles Programm für die Region Champagne-Ardenne (Frankreich) im Zeitraum 2007-2013 (Entscheidung modifiziert 06/06/2011)

Das operationelle Programm mit einer finanziellen Ausstattung von insgesamt ca. 674 Mio. EUR fällt unter das Ziel „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“. Von der Europäischen Union (EU) werden dafür rund 186 Mio. EUR an Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bereitgestellt; dies entspricht etwa 1,3 % der Fördermittel der Gemeinschaft, die im Rahmen der Kohäsionspolitik 2007-2003 für Frankreich vorgesehen sind.

1. Zielsetzung und Zweck des Programms

Die Strategie des operationellen Programms stützt sich insbesondere auf:

  • die Chancen für die Region, wie sie bei der Diagnose und Analyse der Schwächen und des Potenzials des Gebiets deutlich geworden sind,
  • die strategischen Ausrichtungen der Gemeinschaft und den nationalen strategischen Rahmen, in denen die Grundsätze der Zweckbindung der Fördermittel festgelegt sind.

Die Region Champagne-Ardenne rangiert nach ihrer Fläche auf dem zwölften Platz der Regionen Frankreichs und ist nach ihrer geografischen Lage und der Wirtschaftstätigkeit ihrer Einwohner auf den Großraum Paris und zugleich auch auf die Region Ostfrankreich ausgerichtet. Aufgrund ihrer Lage im Zentrum der großen Verkehrswege zwischen der Nordsee, Flandern und Italien war die Region Champagne-Ardenne seit jeher eine Transitregion. Sie verfügt über eine gute Verkehrsinfrastruktur, vor allem in der mit der Inbetriebnahme des TGV Est im Jahr 2007 weiter gestärkten Ost-West-Richtung.

Zugleich ist die Region aber durch ein erhebliches Ungleichgewicht zwischen ihren verschiedenen Teilen gekennzeichnet. Hinsichtlich des sozialen Zusammenhalts weist die Region ein sehr eigenes Profil auf, das einerseits auf den nach wie vor anhaltenden tiefgreifenden industriellen Wandel und andererseits auf ein nur schwach ausgeprägtes urbanes Geflecht zurückzuführen ist, von dem keinerlei Impulswirkung auf die Nachbargebiete ausgeht. Darüber hinaus fand der Niedergang der Wirtschaftszentren, die vor allem durch die Metallurgie und die Textilindustrie geprägt waren, seinen Ausdruck in einer steigenden Zahl von Arbeitssuchenden und Empfängern von Sozialhilfeleistungen.

Die Region Champagne-Ardenne ist außerdem durch eine ungünstige demografische Entwicklung und eine alternde Bevölkerung geprägt, was sich auch in ihrer Wirtschaft und ihrer Anziehungskraft niederschlägt. Nach den letzten demografischen Schätzungen war die Region Champagne-Ardenne im Zeitraum von 1999 bis 2005 die einzige Region Frankreichs, die Einwohner verloren hat.

Ein weiteres markantes Merkmal der Region sind traditionelle Wirtschaftstätigkeiten, die unter dem internationalen Wettbewerb und unter dem Entwicklungsstand des tertiären Sektors, der nicht ausreicht, um die Schrumpfung des Industriesektors zu kompensieren, zu leiden haben.

Die starke Präsenz der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie ist demgegenüber eines der herausragendsten Merkmale der Region und das Hauptstandbein des Produktionsapparats der Region. Die Lebensmittelindustrie, innerhalb derer die Champagnerherstellung dominiert, ist der führende Ausfuhrsektor und zugleich der Wirtschaftszweig, der das größte Investitionsvolumen auf sich vereinigt. Die Region Champagne-Ardenne ist im Bereich der Innovationen und der Wirtschaftsentwicklung vor allem durch neue Formen der Aufwertung der landwirtschaftlichen Produktionsmittel vertreten, wobei diese Stellung durch die Existenz eines Ausbildungs- und Forschungszentrums unterstützt wird, das auf Agronomie, Weinbau, Oenologie sowie die industrielle Verarbeitung und Wertschöpfung ausgerichtet ist.

Der ökologische Zustand der Region ist relativ gut, außer im Bereich der Wasserqualität, was vor allem auf die intensive landwirtschaftliche Bodennutzung zurückzuführen ist, und im Bereich der Industrieumwelt.

2. Erwartete Wirkung der Investitionen

Durch das finanzielle Engagement der Gemeinschaft dürften sich vor allem folgende Ziele erreichen lassen:

  • Konsolidierung und Ausbau der Verbindungen zwischen Forschung, Innovation und Unternehmen;
  • Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Unternehmen und Förderung des Unternehmertums;
  • Verbesserung der Umwelt und Förderung einer nachhaltigen Entwicklung;
  • Stärkung des territorialen Zusammenhalts und der Zugänglichkeit der Region.

Konkret ist zur Konsolidierung und Weiterentwicklung der Verbindungen zwischen Forschung, Innovation und Unternehmen vorgesehen, dass sich 65 neue Unternehmen in Forschungsvorhaben engagieren, und dass 85 Unternehmen, die für Innovationsprojekte unterstützt werden, schaffen über 200 neue Arbeitsplätze.

Zur Valorisierung der Umwelt und zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung, die Anzahl der Projekte im Bereich Energieeffizienz wird mit 30 erwartet um 10 neue Arbeitsplätze schaffen.

3. Prioritäten

Das Programm gliedert sich in die folgenden fünf Prioritätsachsen:

Prioritätsachse 1: Konsolidierung und Ausbau der Verbindungen zwischen Forschung, Innovation und Unternehmen [ca. 25,7 % des Gesamtinvestitionsumfangs]

Diese Prioritätsachse zielt darauf ab, Forschung, Entwicklung und Innovationen als zentrale Triebkraft für Wachstum und Produktivität zu fördern. Die Region ist durch die notwendige Neuausrichtung der traditionellen Industriesektoren und die Stützung der bestehenden Stärken – wie z. B. die Stützung der landwirtschaftlichen Produktionsmittel oder des Medizin- und Gesundheitssektors – gekennzeichnet. Zugleich soll dabei die Durchführung von Forschungsprojekten gefördert werden, indem öffentliche und private Labors und Forschungseinrichtungen mit den Unternehmen der Region – vor allem mit dem Netz der KMU in der Region – zusammengebracht werden.

Prioritätsachse 2: Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Unternehmen und Förderung des Unternehmertums [ca. 29,1% des Gesamtinvestitionsumfangs]

Über diese Prioritätsachse sollen das Entstehen neuer Unternehmen und das Wachstum bestehender Unternehmen flankiert und diese Unternehmen auf dem Weg zu besseren gemeinsamen Organisationsformen unterstützend begleitet werden, insbesondere in den nur schwach strukturierten Sektoren oder in den in der Krise befindlichen regionalen Arbeitsmärkten.

Ein weiteres Ziel dieser Prioritätsachse ist, Industrie-, Logistik- oder Dienstleistungsbetriebe in die Region zu holen, die in besonders hohem Maße Arbeitsplätze schaffen und den KMU der Region die Möglichkeit eröffnen, sich unter günstigeren Bedingungen entwickeln und sich gegen die internationale Konkurrenz behaupten zu können.

Prioritätsachse 3: Verbesserung der Umwelt und Förderung einer nachhaltigen Entwicklung [ca. 22,1 % des Gesamtinvestitionsumfangs]

Der Schwerpunkt dieser Prioritätsachse liegt auf den Schwerpunktgebieten, die bereits im Zuge der vorbereitenden Arbeiten anhand von Kriterien, die eine wirkliche Weiterentwicklung unter Umweltgesichtspunkten ermöglichen, benannt worden sind. Diese Ziele sollen mithilfe von vier Maßnahmen erreicht werden:

  • Einleitung eines Programms zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels durch Pilotmaßnahmen;
  • Schutz und Aufwertung der biologischen Vielfalt und von besonders sensiblen Naturräumen;
  • Verringerung der Überschwemmungsgefahren;
  • Förderung der Erarbeitung von Konzepten und Maßnahmen im Bereich der nachhaltigen Entwicklung, mit denen Verbünde und KMU unterstützt werden sollen.

Prioritätsachse 4: Stärkung des territorialen Zusammenhalts und der Zugänglichkeit [ca. 21,8 % des Gesamtinvestitionsumfangs]

Trotz der geringen Impulswirkung, die von den Ballungsgebieten ausgeht, sollen in diesen Gebieten groß angelegte Projekte für wirtschaftliche Entwicklung und Innovation in der Region Champagne-Ardenne initiiert werden. Zu diesen urbanen Siedlungsgebieten zählen auch jene Gebiete, in denen schwerpunktmäßig die sensiblen und sozial schwachen Stadtgebiete liegen. Zudem geraten durch die zunehmenden regionalen Unterschiede auch die ländlichen Gebiete noch weiter ins Hintertreffen.

Teil dieser Prioritätsachse sind vor diesem Hintergrund zwei Ziele zur Förderung:

  • der urbanen Siedlungsgebiete, durch die die Stellung der wichtigsten Städte und Ballungsgebiete in der Entwicklung der Region gefestigt werden soll, damit diese einerseits an Wettbewerbsfähigkeit gewinnen und andererseits ihre besonders gefährdeten Quartiere in ein Konzept zur Einbindung der dort lebenden benachteiligten Personengruppen integriert werden;
  • der Kleinstädte und des ländlichen Raums, wobei der Vorrang auf der Stärkung der Ansiedelung im ländlichen Raum und auf den Zentrumsfunktionen der Kleinstädte der Region liegt, wodurch den Bedürfnissen der Bevölkerung und den Unternehmen in diesem Raum und in den angrenzenden ländlichen Gegenden Rechnung getragen werden soll.
  • Besonderes Augenmerk gilt dabei Maßnahmen, mit denen die Entstehung eines hochwertigen Dienstleistungsangebots für Unternehmen und Bevölkerung sowie eines qualitativ hochwertigen touristischen Angebots gefördert werden soll, damit das natürliche und kulturelle Erbe der Region optimal zur Geltung kommen können.

Prioritätsachse 5: Technische Hilfe [ca. 1,3 % des Gesamtinvestitionsumfangs]

Durch die Verwendung der im Rahmen der technischen Hilfe bewilligten Mittel sollen:

  • die Qualifikationen und Leistungsfähigkeit der an der Durchführung des Programms beteiligten Akteure verbessert werden;
  • eine wirksame Durchführung der Verwaltungs-, Begleitungs- und Kontrollsysteme ermöglicht werden;
  • die Ziel des Programms und die Kommunikation der im Rahmen dieses Programms durchgeführten Maßnahmen gefördert werden.

4. Verwaltungsbehörde

Finanzielle Informationen

Aufschlüsselung der Finanzmittel nach Prioritätsachse

Prioritätsachse Investitionen der EU Nationaler öffentlicher Beitrag Öffentlicher Beitrag insgesamt
Konsolidierung und Ausbau der Verbindungen zwischen Forschung, Innovation und Unternehmen 52.700.000,00 73.240.909,00 125.940.909,00
Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Unternehmen und Förderung des Unternehmertums 44.500.000,00 75.001.515,00 119.501.515,00
Verbesserung der Umwelt und Förderung einer nachhaltigen Entwicklung 40.500.000,00 69.988.968,00 110.488.968,00
Stärkung des territorialen Zusammenhalts und der Zugänglichkeit 42.300.000,00 102.397.209,00 144.697.209,00
Technische Hilfe 5.580.603,00 1.860.201,00 7.440.804,00
Insgesamt 185.580.603,00 322.488.802,00 508.069.405,00