Informationen zu dieser Veröffentlichung über Nanotechnologien
- Quellenangaben zu dieser Veröffentlichung
- Der Wissenschaftliche Ausschuss „Neu auftretende und neu identifizierte Gesundheitsrisiken“ (SCENIHR)
- Hintergrundinformationen zur Stellungnahme des SCENIHR zu quecksilberhaltigen Sphygmomanometern
- Spezifische Fragestellungen an SCENIHR durch die Europäische Kommission
1. Quellenangaben zu dieser Veröffentlichung
Die Texte in Level 3 wurden entnommen aus
„Mercury Sphygmomanometers in Healthcare and the Feasibility of Alternatives“ (mögliche Übersetzung: Quecksilberhaltige Sphygmomanometer im Gesundheitswesen und die Einsetzbarkeit von Alternativen), einem im Jahr 2009 veröffentlichten Bericht des Wissenschaftlichen Ausschusses „Neu auftretende und neu identifizierte Gesundheitsrisiken“ der Europäischen Kommission (SCENIHR, Scientific Committee on Emerging and Newly Identified Health Risks).
Level 1 und 2 wurden im Englischen von Dr. Jon Turney verfasst.
2. Der Wissenschaftliche Ausschuss „Neu auftretende und neu identifizierte Gesundheitsrisiken“ (SCENIHR)
Der Wissenschaftliche Ausschuss „Neu auftretende und neu identifizierte Gesundheitsrisiken“ (SCENIHR) ist einer von drei unabhängigen Ausschüssen, die sich nicht mit Lebensmitteln befassen und wissenschaftlich untermauerte Empfehlungen zu den Themen Verbrauchersicherheit, öffentliche Gesundheit und Umwelt veröffentlichen. Der Ausschuss wurde im Jahr 2004 von der Europäischen Kommission gegründet, um neu auftretende Risiken durch neue Technologien zu identifizieren.
SCENIHR behandelt folgende Themen:
- Fragen bezüglich neu auftretender oder neu identifizierter Risiken;
- komplexe, weitläufige oder interdisziplinäre Sachverhalte, für die eine umfassende Einschätzung der Risiken für Verbrauchersicherheit und öffentliche Gesundheit notwendig ist;
- verwandte Themenbereiche, deren Risikobewertung von keiner anderen Einrichtung der Gemeinschaft durchgeführt wird.
Der Ausschuss SCENIHR verfügt über bis zu 13 Mitglieder, und ist befugt, bis zu sechs weitere assoziierte Mitglieder aufzunehmen, die auf Grund ihrer Kenntnisse in bestimmten Fachbereichen ausgewählt werden. Zudem gibt es eine Reserveliste mit Kandidaten, die für den wissenschaftlichen Ausschuss als geeignet befunden, jedoch nicht ernannt wurden. Die Mitglieder des SCENIHR werden aufgrund ihrer Kenntnisse und Erfahrungen auf den jeweiligen Fachgebieten ausgewählt. Bei der Auswahl wird ebenso auf eine breite geografische Verteilung der Mitglieder geachtet, wodurch die Vielfalt der wissenschaftlichen Problematiken sowie der Lösungsansätze der Europäischen Union (EU) widergespiegelt werden soll. Die Amtszeit der Mitglieder beträgt drei Jahre und kann bis zu dreimal verlängert werden. Nach Vereinbarung mit der Kommission dürften sich wissenschaftliche Ausschüsse auch an spezialisierte externe Sachverständige wenden.
SCENIHR führt seine Aktivitäten unabhängig, transparent und vertraulich durch. Die Mitglieder geben eine Interessenerklärung sowie eine Verpflichtungserklärung ab, , im öffentlichen Interesse zu handeln; Ersuchen um Stellungnahmen, Agenden, Protokolle und Stellungnahmen werden veröffentlicht; die Aktivitäten und Veröffentlichungen des Ausschusses erfolgen unter Wahrung des Geschäftsgeheimnisses.
Zu den potenziellen, durch den Ausschuss behandelten Risiken , gehören antimikrobielle Resistenz, medizinische Ausrüstungen, Tissue-Engineering, Blutprodukte, Fertilitätsreduktion, Krebs endokriner Organe, Lärm und elektromagnetische Felder.
Weitere Informationen zu SCENIHR erhalten Sie unter: http://ec.europa.eu/health/scientific_committees/emerging/index_en.htm
3. Hintergrundinformationen zur Stellungnahme des SCENIHR zu quecksilberhaltigen Sphygmomanometern
Quecksilber und seine Verbindungen sind hochgiftige Substanzen. Daher gilt es, seine Freisetzung in die Umwelt sowie die Exposition der Bevölkerung so weit wie möglich zu verringern. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde unter anderem der Verkauf quecksilberhaltiger Produkte eingeschränkt und in Fällen seiner Weiterverwendung rigorose Nutzen-Risiko-Analysen durchgeführt. Im Jahr 2008 veröffentlichte der SCENIHR-Ausschuss eine solche Analyse für die Verwendung von Zahnamalgam.
4. Spezifische Fragestellungen an SCENIHR durch die Europäische Kommission
- Kann hinreichend bestätigt werden, dass quecksilberfreie Blutdruckmessgeräte, wie z. B. elektronische oder Aneroid-Blutdruckmessgeräte, generell einen verlässlichen Ersatz für quecksilberhaltige Sphygmomanometer darstellen?
- Wurden quecksilberfreie Sphygmomanometer hinsichtlich einer breit gefächerten Auswahl an Blutdruckwerten, Altersgruppen und klinischen Bedingungen ausreichend validiert, um für den routinemäßigen Einsatz in der klinischen Praxis und in ambulanten Einrichtungen als geeignet befunden werden zu können?
- Wurden quecksilberfreie Sphygmomanometer hinsichtlich der Diagnose von Bluthochdruck unter besonderen klinischen Bedingungen, wie z. B. Arrhythmie, Präeklampsie bei Schwangeren und bestimmten Blutgefäßerkrankungen hinreichend validiert ?
- Ist es unbedingt erforderlich, quecksilberhaltige Sphygmomanometer als Bezugsstandard zur Validierung langfristiger epidemiologischer Studien mit Bluthochdruck-Patienten einzusetzen?
- Ist es unbedingt erforderlich, quecksilberhaltige Sphygmomanometer als Bezugsstandard zur Kalibrierung von quecksilberfreien Sphygmomanometern einzusetzen, die für den Einsatz in der routinemäßigen Diagnostik bestimmt sind?
- Liegen dem SCENIHR-Ausschuss Kenntnisse darüber vor, dass sich der Austausch der quecksilberhaltigen Sphygmomanometer durch quecksilberfreie Alternativen in irgendeiner Weise gesundheitsgefährdend auf die Patienten auswirken könnte?
Cogeneris SPRL ist Inhaber des Urheberrechts der leserfreundlichen Drei-Stufen Struktur in welcher dieses SCENIHR Gutachten präsentiert ist.