Das zweite Gesundheitsprogramm der Europäischen Union (2008 – 2013) dient der Umsetzung der EU-Gesundheitsstrategie „Gemeinsam für die Gesundheit“ zum Erhalt der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger jetzt und in Zukunft.
Das Programm verfolgt drei Ziele: Besserer Gesundheitsschutz, Förderung der Gesundheit u. a. durch Verringerung von Ungleichheiten in der Gesundheitsfürsorge sowie Beschaffung und Verbreitung von Informationen über Gesundheitsfragen. Das Gesundheitsprogramm wird von der Europäischen Kommission und der Exekutivagentur für Gesundheit und Verbraucher verwaltet.
Nach der Hälfte der Laufzeit wurden ungefähr 230 Vorhaben finanziert, darunter Projekte, gemeinsame Aktionen und Betriebskostenzuschüsse für NRO und Konferenzen. Die meisten Programme laufen noch, doch einige haben bereits wichtige Ergebnisse für die öffentliche Gesundheit erzielt.
Das Projekt SHIPSAN-TRAINET zum Beispiel verbessert die Fähigkeit der EU, den Ausbruch von übertragbaren Krankheiten auf Kreuzfahrtschiffen und Fähren zu vermeiden und einzudämmen. Es wurde ein Handbuch erstellt, das nunmehr als Modell für die Entwicklung europäischer Standards für Sicherheitskontrollen dient und für Ausbildungszwecke verwendet wird.
Das Projekt ORPHANET ist ein EU-Referenzportal für Informationen zu seltenen Krankheiten und verwaisten Medikamenten („orphan drugs“). Patienten und Personal haben Zugriff auf einen Index mit einschlägigen Dienstleistungen, zum Beispiel spezialisierte Kliniken, Laboratorien, laufende Forschungsprojekte, klinische Tests, Register, Netze, technologische Plattformen und Patientenorganisationen. ORPHANET ist so erfolgreich, dass Japan und Brasilien das Portal für den Einsatz in ihren eigenen Gesundheitsdiensten übersetzen lassen.
Die Aktion EPAAC bringt alle Interessenvertreter zusammen, die sich mit Forschung, Diagnose oder Behandlung von Krebs befassen, um eine gemeinsame Strategie gegen diese Krankheit in Europa zu entwickeln. Im Rahmen der Aktion wurden bereits die bestehenden Krebsbekämpfungsmaßnahmen der einzelnen Länder miteinander verglichen und dabei empfehlenswerte Verfahren und potenzielle Synergien zur Verbesserung von Diagnose und Behandlung von Krebs ermittelt.
Angesichts dieser Erfolge und mit Blick auf die zahlreichen, hochwertigen Maßnahmen, die während der zweiten Hälfte des Programms finanziert werden, sind wir davon überzeugt, dass das EU-Gesundheitsprogramm zur Verbeserung der öffentlichen Gesundheit in Europa beitragen kann.