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Straßenzeitungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz wollen zukünftig enger zusammenarbeiten

Straßenzeitungen

Das ist Ergebnis eines zweitägigen Workshop in Berlin mit mehr als 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von insgesamt 28 deutschsprachigen Straßenzeitungen am 10. und 11.4.2010. Gastgeber war die Tageszeitung taz, die den Workshop gemeinsam mit Trott-war, der deutschsprachigen Plattform des International Network of Streetpapers INSP, organisiert hatte. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales unterstützte das Projekt im Rahmen der Strategie zum Europäischen Jahr 2010 zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung.

Journalisten und Journalistinnen von Berliner Zeitung, taz und der ZEIT eröffneten einen ersten Erfahrungsaustausch mit ihren Straßenzeitungskollegen  zu Themen wie Recherche, Reportage, Vertrieb und der Lokalberichterstattung zu den Folgen von Armut und Obdachlosigkeit.  Die Berliner Journalistenschule KLARA hat sich bereiterklärt, Straßenzeitungen langfristig Fortbildung in redaktionellen Techniken anzubieten. Zukünftig sollen weitere Journalistenschulen für solche Angebote gewonnen werden, um kontinuierliche Weiterbildungsmöglichkeiten in verschiedenen Regionen für den finanziell sehr begrenzten Etat der Straßenzeitungen zu erschließen.

Die Werbeagentur Scholz & friends wird die Straßenzeitungen zu PR-Fragen und bei der Akquise von Werbekunden beraten. Dazu wurde die Gründung eines Ideenpools beschlossen, der einmal im Jahr tagt und an dem sich die taz und Redakteure anderer Zeitungen beteiligen werden.

Der IDEENTAG "Straßenzeitung!" brachte in Oktober 2010 insgesamt 25 Expertinnen und Experten aus den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen in Berlin zusammen. Damit wurde eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, der taz – die tageszeitung – , sowie der Koordinationsstelle der deutschsprachigen Straßenzeitungen, die bei Trott-war e.V. angesiedelt ist,  fortgesetzt.

Außerdem soll ein Journalistenpreis für die beste Sozialreportage in einer deutschsprachigen Straßenzeitung initiiert werden, nach Möglichkeit unter dem Dach eines schon existierenden, renommierten Medienpreises.

Straßenzeitungen arbeiten  heute ohne öffentliche Mittel. Sie finanzieren sich aus den Verkaufserlösen, Spenden und Sponsorengeldern und bieten von Armut betroffenen Menschen eine bezahlte Beschäftigung