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EU ruft zu Sofortmaßnahmen gegen die Jugendarbeitslosigkeit auf

20/12/2011
http://defiris.ec.streamcloud.be/findmedia/13/071893/LR_I071893EN1H.mp4

 

Im Rahmen der von der Kommission verabschiedeten neuen Initiative „Chancen für junge Menschen“ werden die Mitgliedstaaten dazu aufgerufen, frühzeitige Schulabgänge zu verhindern, jungen Menschen die Entwicklung der für den Arbeitsmarkt relevanten Kompetenzen zu erleichtern, ihnen das Sammeln von Berufserfahrung und eine innerbetriebliche Ausbildung zu ermöglichen sowie sie bei der Suche nach einem ersten guten Arbeitsplatz zu unterstützen.

Die Kommission fordert die Mitgliedstaaten auch nachdrücklich zu einer besseren Nutzung des Europäischen Sozialfonds auf; noch immer warten 30 Mrd. EUR darauf, einem Projekt zugewiesen zu werden. Außerdem schlägt die Kommission eine Reihe konkreter Maßnahmen vor, die unmittelbar aus verschiedenen EU-Fonds finanziert werden können.

László Andor, EU-Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Integration, unterstrich die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Senkung der Jugendarbeitslosigkeit: „In vielen EU-Ländern spitzt sich die Lage für junge Menschen dramatisch zu. Wenn wir nicht bald auf Ebene der EU und der Mitgliedstaaten entschlossene Maßnahmen ergreifen, droht die Gefahr einer ‚verlorenen Generation‘, was erhebliche wirtschaftliche und gesellschaftliche Kosten verursachen würde.“ Er wies auf Schätzungen hin, denen zufolge bereits die derzeitige Jugendarbeitslosigkeit die Gesellschaft teuer zu stehen kommt, nämlich um die 2 Mrd. EUR pro Woche, also etwas mehr als 1 % des BIP der EU-27. Der Kommissar fügte hinzu: „Dieser Trend darf sich nicht fortsetzen – wir müssen unseren jungen Menschen Hoffnung geben, denn sie sind unsere Zukunft.“

Weitere Einzelheiten

Folgende Hauptmaßnahmen der neuen Initiative „Chancen für junge Menschen“ werden unmittelbar von der Kommission finanziert:

  • Mit 4 Mio. EUR werden die Mitgliedstaaten unterstützt, damit sie „Jugendgarantie“-Systeme einführen können. Diese sollen gewährleisten, dass junge Menschen innerhalb von vier Monaten nach Verlassen der Schule entweder eine Arbeitsstelle oder einen Aus- oder Weiterbildungsplatz erhalten.
  • 1,3 Mio. EUR aus dem Europäischen Sozialfonds werden in die Schaffung von Lehrstellen fließen. Durch eine Steigerung der Zahl der Lehrstellen um 10 % bis Ende 2013 könnten insgesamt 370 000 neue Ausbildungsplätze geschaffen werden.
  • 3 Mio. EUR werden für technische Unterstützung im Rahmen des Europäischen Sozialfonds eingesetzt. Damit wird den Mitgliedstaaten bei der Schaffung von Förderprogrammen für junge Unternehmensgründer und Sozialunternehmer geholfen.
  • Durch größtmögliche Ausrichtung der Mittel auf die Vermittlung von Lehr- und Praktikumsstellen in Unternehmen sollen im Jahr 2012 mindestens 130 000 Vermittlungen im Rahmen der Programme Erasmus und Leonardo da Vinci erfolgen.
  • Im Zuge der Initiative „Dein erster EURES-Arbeitsplatz“ sollen 5 000 junge Menschen in den Jahren 2012/2013 bei der Suche nach einem Arbeitsplatz in einem anderen Mitgliedstaat unterstützt werden.
  • Durch Aufstockung der Finanzmittel für den Europäischen Freiwilligendienst sollen 2012 mindestens 10 000 Gelegenheiten für Freiwilligentätigkeit bereitgestellt werden.
  • Im Jahr 2012 soll ein Qualitätsrahmen für die Gewährleistung hochwertiger Praktika in der EU vorgestellt werden.
  • Erasmus für Unternehmer wird 2012 rund 600 weitere Austausche finanzieren.

Die von der Kommission vorgeschlagenen Aktionen werden den Mitgliedstaaten den Weg ebnen, damit sie ihre auf junge Menschen ausgerichteten Maßnahmen im Rahmen der nächsten Programmgeneration des Europäischen Sozialfonds und des EU-Haushalts (2014-2020) weiter ausbauen können.